Fasch-Festtage

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Fasch-Festtage 2013

Die Internationalen Fasch-Festtage sind fester Bestandteil des Kulturentwicklungskonzeptes der Stadt Zerbst/Anhalt und darüber hinaus des Landkreises Anhalt-Bitterfeld und angrenzender Regionen. Sie werden kontinuierlich thematisch weiter ausgestaltet, gewinnen zunehmend an Attraktivität und stellen einen Höhepunkt in der Musikpflege mitteldeutscher Barockkomponisten dar. Sie ziehen nicht nur Liebhaber und Interessierte aus Deutschland nach Zerbst. Die Beziehungen des Hofkapellmeisters Johann Friedrich Fasch (1688–1758) und seine Verbindungen zum kursächsischen Hof Dresden und dessen Kapelle standen im Mittelpunkt der Konzerte und der wissenschaftlichen Konferenz der 12. Internationalen Fasch-Festtage 2013.

Die konzeptionelle Grundidee, inhaltliche Verzahnung von Konzerten, Präsentation von Ergebnissen der Fasch- Forschung und Einbindung regionaler Bezüge wurden erfolgreich verwirklicht. Es brachten renommierte Ensembles des In- und Auslandes, wie z.B. Les Amis de Philippe und NeoBarock bzw. der Universitätschor „Johann Friedrich Reichardt“ Halle/Saale und Ars Antiqua Austria barocke Musik zu Gehör. Darunter befanden sich auch einige für die heutige Aufführungspraxis neu bearbeitete Werke, deren Notenquellen in der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden überliefert sind und von Prof. Dr. Manfred Fechner (Jena) ediert wurden. Diese Erstaufführungen begeisterten das Publikum in besonderer Weise.

Die Verbindung zu Dresden spiegelte sich ebenfalls deutlich im Konzert des Dresdner Kreuzchores wider (siehe Bild), das einen besonderen musikalischen Höhepunkt der Festtage darstellte. Aber auch regional verwurzelte Ensembles waren in das Festtagsprogramm miteinbezogen worden, wie z. B. die Zerbster Kantorei, die eine Kantate des Hofkapellmeisters, die in Berlin überliefert ist, erstmals aufführte (ediert vom Präsidenten der Internationalen Fasch-Gesellschaft, Bert Siegmund).

Fasch-Preisträger 2013 ist Herr Dr. Gottfried Gille, Bad Langensalza, herzlichen Glückwunsch.

Musikwissenschaftler aus Kanada, Großbritannien, den USA und Deutschland gaben in Beiträgen zur wissenschaftlichen Konferenz vertiefende Einblicke in Faschs Beziehungen zum Dresdener Hof und präsentierten neuste Forschungsergebnisse. Diese werden voraussichtlich als Band 12 der Fasch-Studien im ortus musikverlag erscheinen.

Als Spielstätten konnten sowohl die barocke Zerbster Stadthalle, die Kirchen St. Trinitatis und St. Bartholomäi und die Aula des Francisceum-Gymnasiums in Zerbst, als auch die Schlösser in Wendgräben und Leitzkau und die barocke Kirche in Burgkemnitz genutzt werden. Damit strahlte das Musikfest über die Grenzen der Stadt hinaus.

Auch zu den diesjährigen Fasch-Festtagen gab es spezielle Angebote für Kinder der Grundschulen, der Sekundarschule und des Gymnasiums. Dabei spielten Kinder für Kinder, speziell Schüler der Zerbster Musikschulen, sowie Mitglieder des Jugendbarockorchesters Michaelstein „Bachs Erben“, und es wirkte auch eine Kindertanzgruppe O’Blue mit. Ziel war es, die Musik Faschs vorzustellen und Wissen über Leben und Wirken des Hofkapellmeisters zu vertiefen.

Eine Nachhaltigkeit der Fasch-Festtage wurde durch Mitschnitte von Konzerten und Liveübertragungen des Mitteldeutschen Rundfunks und zahlreiche Publikationen in der Regional- und Fachpresse erwirkt. Die Enhüllung des J. F. Fasch-Gedenksteins auf der Neuen Brücke in Zerbst ist in dieser Hinsicht von besonderer Bedeutung. Das Rahmenprogramm ergänzten inhaltlich auf die Fasch-Festtage abgestimmte allgemeine kulturelle Angebote, inklusive Stadtführung, Museumsbesuch mit Sonderausstellung, Fasch-Ausstellung in der Kirche, regionale Spezialitäten alter anhaltischer Küche u.a.m. Insgesamt hinterließ das Barockfest bleibende Eindrücke, und 2287 Besucher zeugen von seiner zunehmender Anerkennung und Attraktivität.

Die Unterstützung durch das Land Sachsen-Anhalt, die Stadt Zerbst/Anhalt, den Landkreis Anhalt-Bitterfeld, die Sparkassenstiftung, die Mitteldeutsche Barockmusik und weitere Sponsoren ermöglichte ein ausgeglichenes und begeisterndes Musikerlebnis. Allen Helfern und Unterstützern gilt besonderer Dank.